Grundsatzpapier

Der Alte Orden vom St. Georg

auch genannt

Orden der vier römischen Kaiser

ZVR-Zahl: 617974771

Eine Gemeinschaft von ritterlichen Herren, die sich nach Geist und Stand dazu berufen fühlen,

  • die Werte der christlich-abendländischen Kultur zu pflegen, zu bewahren und nach Möglichkeit umzusetzen,
  • für die unteilbare, unveräußerliche Würde des Menschen als Ebenbild Gottes im privaten und öffentlichen Leben einzutreten,
  • gegen Wurzeln und Auswirkungen aller Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit zu kämpfen.

Der Alte Orden vom St. Georg

auch genannt

Orden der vier römischen Kaiser

Wer sind wir

Wir sind eine Vereinigung von ritterlichen Herren christlichen Glaubens, die sich freiwillig den Regeln einer Ordensgemeinschaft nach ritterlichem Vorbild unterwerfen.

Wir leiten uns ab vom Drachenorden, dem im 14. Jahrhundert von den vier römischen Kaisern aus dem Hause Luxemburg der Kampf gegen das achtfache Elend aufgetragen wurde. An diesen Auftrag erinnern uns die Initialen dieser Kaiser, nämlich Heinrich VII, Carl IV, Sigismund und Wenzel. Im achtfachen Elend (Krankheit und Verlassenheit, Heimatlosigkeit und Hunger, Lieblosigkeit und Schuld, Gleichgültigkeit und Unglaube) äußert sich das Wirken der zeitlichen und zeitlosen Mächte des Bösen. Es tritt in den Epochen der Geschichte in unterschiedlichen Formen auf. Jede Generation von Ordensrittern muss laufend festlegen, wie sie den Kampf in ihrer Zeit führt.

Besondere Treue bindet uns an das Haus Österreich, welches nach dem Erlöschen der Luxemburger als deren Universalerbe, die Idee der Bekämpfung des achtfachen Elends bis in unsere Tage tradiert.

Wovon sind wir überzeugt

Überzeugt sind wir, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen ist und darauf seine unveräußerliche und unteilbare Würde beruht aus der die Menschenrechte fließen. Wesentliches Element der Würde des Menschen ist die von Gott gewährte Freiheit indem der Mensch mit einer Seele und geistiger Verstandes- und Willenskraft ausgestattet ist. Durch die Vernunft vernimmt der Mensch in seinem Gewissen die Stimme Gottes, die ihn drängt, das Gute zu lieben und zu tun und das Böse vom Ursprung her zu bekämpfen. Das Recht, seine Freiheit auszuüben, gilt insbesondere auch in religiösen und sittlichen Belangen.

Gott gewährt den Menschen die Möglichkeit, in Freiheit ihren Lebensweg zu gestalten und hat ihnen die Verantwortung über die Erde gegeben. Diese Freiheit begründet aber auch die Verpflichtung, an seinem Schöpfungswerk mitzuwirken.

Was wollen wir

Aus dieser Bestimmung des Menschen, die Mitwirkung an der Schöpfung, leiten wir unsere Lebensaufgabe ab: der Kampf um ein Reich der Wahrheit und des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens.

Als realistische Christen wissen wir, dass wir zu dieser Entwicklung beitragen können, weil große gesellschaftliche Änderungen das Ergebnis von kleinen und mutigen Entscheidungen im täglichen Leben sind.

Wie wollen wir unser Ziel erreichen

Solidarität

Als Orden kämpfen wir für die rechtlichen und staatlichen Rahmenbedingungen, die für den Einzelnen eine menschenwürdige Vollendung im Bewusstsein seiner Pflicht und freier, verantwortlicher Gewissensentscheidung ermöglichen und gewährleisten.
Unabdingbare Voraussetzung für einen Erfolg in diesem Kampf ist der christliche Grundwert der Solidarität, der sich nicht in einem Gefühl vagen Mitleids oder oberflächlicher Rührung erschöpft, sondern gekennzeichnet ist von der festen und beständigen Entschlossenheit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das christliche Solidaritätsdenken wesentlich von ähnlich klingenden weltlichen Vorstellungen. Es ist kein Maßnahmenbündel von Zweckmäßigkeiten und Programmen, sondern eine Tugend, die sich auf die Vervollkommnung des Individuums bezieht, indem sie uns veranlasst, Quellen der Spaltung in unserem Inneren (persönliche Sünde) und innerhalb der Gesellschaft zu überwinden. Die Tugend der Solidarität bedarf der ständigen Übung.

Gewissensbildung

Als Ordensgemeinschaft streben wir die Pflege und Bildung unseres Gewissens als göttliche Richtschnur unserer Handlungen an. Durch dieses Gewissen als Urteil der Vernunft suchen wir zu erkennen, ob konkretes Tun, welches beabsichtigt ist, gerade ausgeführt wird oder schon vollendet ist, sittlich gut oder schlecht ist.
Uns ist bewusst, dass im Ringen um die Wahrheit unser Gewissen geformt wird und, dass unser sittliches Urteil geschärft werden muss. Dabei soll uns die Ordensgemeinschaft vor Furcht, Selbstsucht und Stolz, Regungen der Selbstgefälligkeit und falschen Schuldgefühlen, die durch menschliche Schwäche und Fehlerhaftigkeit entstehen können, bewahren. Die Gewissenserziehung gewährleistet die Freiheit und führt zum Frieden des Herzens.

Mut

Unsere Ordenstätigkeit erfordert nicht nur Mut als Ordensgemeinschaft, sondern die Überzeugung und den Wagemut jedes Ritters als Einzelnen.

In unserem Kampf um die verantwortliche Freiheit als Wesensmerkmal der Menschenwürde verteidigen wir das Gewissen als Recht des Schöpfers und die Verpflichtung des Geschöpfes ihm gegenüber in Gedanken und Taten. Als Perversion sehen wir das vermeintliche Recht, unter dem Vorwand der Freiheit zu denken, zu sprechen, zu schreiben und zu handeln, wie es dem Gutdünken oder einer Laune passt, ohne dabei irgendwie an Gott zu denken. Gewissensfreiheit ist kein Freibrief dafür, eine Religion zu haben oder nicht, sich dieser oder jener anzuschließen und sie dann wieder aufzugeben. Das Gewissen ist nicht das Recht auf Eigenwillen.

Wenn Staatslenker gegen das Naturrecht und den Willen Gottes etwas vorschreiben, können solche Gesetze oder Anordnungen die Staatsbürger innerlich nicht verpflichten. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Ordensritter sind aufgerufen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gegen staatliches Unrecht aktiv zu werden.

Welche Vorbilder haben wir

Als Vorbild für unsere Taten dient uns deshalb der legendäre heilige Georg, der unser Ordenspatron ist und die Urbestimmung des Ritters erfüllt hat, Treue und Redlichkeit als höchstes Gut zu wahren.
Ebenso der heilige Thomas Morus, der durch seinen Kampf und seine Haltung, einzig seinem Gewissen verpflichtet, gegen königlichen und somit staatlichen, gewissenlosen Eigenwillen getrotzt und sogar sein Leben geopfert hat.

Unser Ordensleben

Gemeinschaft

Der Alte Orden vom St. Georg ist eine Gemeinschaft von Rittern, die füreinander da sind, auf deren Hilfe und Schutz sich jeder Ordensbruder in schwierigen Lebenssituationen verlassen kann.

Um sich dieser Gemeinschaft bewusst zu werden, treffen die Ordensritter einander regelmäßig. In Wien gibt es monatlich einen Ordensabend, der dem freien Gedankenaustausch innerhalb der Gemeinschaft dient, mit einem schriftlich vorher angekündigten Vortrag und anschließender Diskussion, im Rahmen eines gemein-samen Dîners.

Auch in den Komtureien (München und Gmunden) finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Mehrfach im Jahr gibt es gesellschaftliche Zusammenkünfte.

Höhepunkt des Ordensjahres ist der festliche Ordenskonvent in Wien, welcher stets am terminlich dem Tag des Heiligen Georg (23. bzw. 24. April) nächstgelegenen Wochenende stattfindet.

In christlicher Ritterlichkeit werden kranke Ordensbrüder, die an Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen können, besucht und persönlich informiert.

In den Ordensmitteilungen werden die Ordensritter regelmäßig über die Beschlüsse ihres gewählten Kapitels, über die Ordensveranstaltungen, Vorträge und wichtigen Ereignisse im Leben der einzelnen Ordensbrüder unterrichtet.

Gesellschaftspolitische Tätigkeiten

Wichtige Fragen des täglichen Lebens und der allgemeinen sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung werden einer Meinungsbildung im Orden zugeführt. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für öffentliche Stellungnahmen.

Caritative Tätigkeiten

Im Rahmen seiner Möglichkeiten ist der Alte Orden vom St. Georg im Sinne der Subsidiarität caritativ tätig. Es soll Hilfe zur Selbsthilfe angeboten werden. Dazu gehören das „Fest der Freude“ für notleidende, ausländische Frauen und ihre Kinder, die Unterstützung von Veranstaltungen für Behinderte und finanzielle Zuwendungen and die Caritas und ähnliche Organisationen.
Ebenso vergibt der Orden jährlich Stipendien an begabte, arme und daher unterstützungswürdige Gymnasiasten und Studenten in Zentral- und Osteuropa.

Öffentlichkeitsarbeit

Unter den Mitgliedern des Alten Ordens befinden sich maßgebliche Persönlichkeiten, welche durch ihr fachliches Wissen zur Meinungsbildung innerhalb des Ordens beitragen.
Daraus ergibt sich für uns alle die Möglichkeit, in unseren eigenen Arbeitsbereichen und gesellschaftlichen Kreisen nach christlichen Prinzipien kompetent zu argumentieren und als meinungsbildende Multiplikatoren entsprechend öffentlichkeitswirksam aufzutreten.

Illustrioribus et nobilitati

Der Alte Orden vom St. Georg bildet somit ein Netz hochwertiger Mitstreiter, die im Geisteskampf um hohe Ziele führend vorangehen.
Illustrioribus et nobilitati steht auf unserem Ordenskreuz:
Wer sich hiezu berufen und bereit fühlt, der ist bei uns als Ordensritter willkommen!

Wien, am 27. April 2002

Gouverneur:

Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein

Kanzler:

Peter Graf zu Stolberg-Stolberg
Frankenberggasse 13/14
A-1040 Wien

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